Die Alpe Gschwenderberg zählt mit über 300 Jahren nicht nur zu den ältesten, sondern mit Sicherheit auch zu den am besten erhaltenen Hütten im Allgäu.
Erstmals alpwirtschaftlich erwähnt wurde sie im Jahr 1911. Zuvor war sie unter dem Namen „Xaveri Hütte“ bekannt und diente als Skihütte. Im 18. Jahrhundert befand sich ihr Standort noch einige Meter unterhalb der heutigen Lage.

Im Laufe der Jahrzehnte verfiel die Hütte zunehmend – bis zu dem Moment, als Lydia und Gustl Pinn die Alpe von Lydias Eltern übernahmen. Mit großer Liebe zum Detail und handwerklichem Können restaurierte Gustl, gelernter Tischler, die Hütte in weiten Teilen zu ihrem heutigen Zustand. Die Sommer verbrachte er mit dem Vieh auf der Alpe; seine Frau Lydia kam an den Wochenenden zu Besuch. Für den Weg von Oberstdorf benötigte sie damals zu Fuß fast acht Stunden – eine beachtliche Leistung.


Für sein unermüdliches Engagement zum Erhalt einer unversehrten, authentischen Allgäuer Heimat und den hohen kulturhistorischen Wert seiner Arbeit erhielt Gustl zahlreiche Auszeichnungen und Denkmalschutzmedaillen.

Bis zuletzt stellte er in der Stube hervorragenden Bergkäse her – der alte Kessi (Kupferkessel) ist bis heute erhalten. Gustl liebte die Einsamkeit auf der Alpe, nur selten kamen Besucher, um ihm bei der Käseherstellung über die Schulter zu schauen.

Mit seinem Herzblut und seiner tiefen Verbundenheit zur Natur prägte Gustl Pinn als letzter Senn das Leben auf der Alpe Gschwenderberg.
„Durch das Leben im Einklang mit der Natur findet man zu sich selbst und entdeckt die wahren Bedürfnisse seiner Seele.“
Lydia Pinn